Fußverkehrsstrategien in Städten und Gemeinden
Wir freuen uns, dass Sie Interesse an der Förderung des Fußverkehrs haben. Sie erhalten auf dieser Seite Informationen zu kommunalen Fußverkehrsstrategien, die FUSS e.V. im Rahmen seiner Projekte zusammengetragen und erarbeitet hat.
Bislang wurden drei Projekte durchgeführt:
- Gut gehen lassen - Bündnis für attraktiven Fußverkehr (Mai 2021 - April 2023)
- Bausteine für Fußverkehrsstrategien (April 2018 - März 2020)
- Handlungsleitfaden für Fußverkehrsstrategien (April 2016 - August 2018)
Info-Material und Broschüren finden Sie im Download-Bereich. Bekanntmachungen und Pressemitteilungen zu den Projekten finden Sie weiter unten bei Aktuelles und im Archiv.
Informationen für Planende und Gehende
Der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. möchte Sie unterstützen durch Informationen…


Vier Initiativen für den Fußverkehr - Argumentationshilfen für die Kommunalpolitik
In den meisten Kommunen wird der Fußverkehr noch immer nicht genügend beachtet, im Gegensatz zu anderen Verkehrsarten. Dabei ist das Gehen umweltfreundlich, gesund und letztlich die Basis aller Mobilität. Als gewählte Vertreter:innen können Sie sich für eine stärkere Berücksichtigung des Fußverkehrs in Ihrer Kommune einzusetzen.
Als Unterstützung hat FUSS e.V. für Sie Textbausteine und Argumentationshilfen zum Einbringen in den Stadt-/Gemeinderat bzw. in die Stadtverordnetenversammlung zusammengestellt bezüglich folgender vier Instrumente:
- Eine Fußverkehrsstrategie bzw. ein Fußverkehrskonzept kann dabei helfen, gezielt Maßnahmen für eine fußgängerfreundliche Infrastruktur zu entwickeln.
- Ein Bedeutungsplan für den Fußverkehr kann dabei unterstützen, den Stellenwert des Gehens in der Verkehrsplanung zu erhöhen.
- Eine Arbeitsgruppe bzw. ein Arbeitskreis Fußverkehr kann dazu beitragen, das Bewusst-sein für das Thema zu schärfen und Konflikte mit anderen Verkehrsarten abzubauen.
- Ein:e Fußverkehrsbeauftragte:r bzw. Fußverkehrsverantwortliche:r kann dafür sorgen, dass der Fußverkehr bei allen relevanten Entscheidungen angemessen berücksichtigt wird und eine konkrete Ansprechperson für Fußverkehrsbelange in der Verwaltung zur Verfügung steht.
Nutzen Sie diese Instrumente und machen Sie sich für den Fußverkehr in Ihrer Kommune stark. Eine fußgängerfreundliche Infrastruktur kommt nicht nur den Zufußgehenden zugute, sondern steigert auch die Attraktivität und Lebensqualität Ihrer Kommune.
Die Argumentationshilfen kompakt auf sieben Seiten können Sie hier als PDF herunterladen.
Aktuelles
Derzeit gibt es kein laufendes Projekt von FUSS e.V. zu kommunalen Fußverkehrsstrategien. Das jüngste Projekt „Gut gehen lassen – Bündnis für attraktiven Fußverkehr“ wurde im April 2023 abgeschlossen. Hier geht es zur Abschluss-Pressemitteilung.
Ältere Meldungen finden Sie weiter unten im Archiv.
Neuigkeiten des FUSS e.V. zum Fußverkehr sowie vom Bundesweiten Umwelt- und Verkehrskongress (BUVKO) finden Sie auch in den sozialen Medien auf den Kanälen twitter.com/fussverkehr_de sowie facebook.com/fussverkehr.de und https://www.instagram.com/fussev_de/. Interessante Vorträge zum Thema Fußverkehr finden Sie außerdem auf unserem YouTube-Kanal.
Produkte und Downloads

- Unsere neue Broschüre "Mit kleinen Schritten Großes bewirken" können Sie über unseren Online-Shop bestellen (gegen Versandgebühren) oder dort kostenlos als PDF-Datei herunterladen. Die Broschüre ist im Rahmen des Projekts "Gut gehen lassen - Bündnis für attraktiven Fußverkehr" entstanden.
- Alle Ergebnisse des Projekts "Bausteine für Fußverkehrsstrategien" finden Sie zusammengefasst im Abschlussbericht. Diesen können Sie hier als PDF-Datei herunterladen.
- Die Broschüre "Geh-rechtes Planen und Gestalten" können Sie über unseren Online-Shop bestellen (gegen Versandgebühren; die Broschüre selbst ist kostenlos) oder dort kostenlos als PDF-Datei herunterladen. Weitere Informationen zum Thema sind zu finden unter: www.geh-recht.de.
- Die Broschüre "Fußverkehrs-Checks & Fußverkehrs-Audits" können Sie über unseren Online-Shop bestellen (gegen Versandgebühren; die Broschüre selbst ist kostenlos) oder dort kostenlos als PDF-Datei herunterladen. Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.fussverkehrs-check.de.
- Die Broschüre "Schritte zur Einführung einer kommunalen Fußverkehrsstrategie - Handlungsleitfaden" können Sie über unseren Online-Shop bestellen (gegen Versandgebühren; die Broschüre selbst ist kostenlos) oder als PDF herunterladen. Weitere Download-Optionen und Informationen zum Handlungsleitfaden finden Sie hier.
- Weitere Downloads zum Projekt finden Sie in unserem Online-Shop > Kostenlose Downloads > Fußverkehrsstrategie.
Archiv
Verleihung des 1. Fußverkehrspreises in Berlin
31.01.2023

Im Rahmen einer Kommunalen Fachtagung zum Fußverkehr wurde am 30. Januar 2023 in Berlin der 1. Fußverkehrspreis von FUSS e.V. an die Stadt Kiel und die Gemeinde Pleidelsheim verliehen. Berlin bekam einen Sonderpreis. Neben der Ehrung der Preisträger:innen gab es ein Programm mit Fachvorträgen, der Vorstellung der Bewerbungen zum Fußverkehrspreis und mit ausreichend Zeit zum Vernetzen. Weitere Informationen finden Sie auf fuss-ev.de/fussverkehrspreis.
Broschüre „Mit kleinen Schritten Großes bewirken“ erschienen
10.01.2023

Der Umbau und die Umgestaltung unserer Städte und Gemeinden zu Orten, in denen klimagerechte Fortbewegung attraktiv und barrierefrei möglich ist, gleicht einer „Mammutaufgabe“, die mit den geringen finanziellen wie personellen Kapazitäten in diesen Zeiten kaum lösbar erscheint. Diese Aufgabe anzugehen ist jedoch keineswegs aussichtslos. Diese Broschüre vermittelt, wie kleinteilige und vergleichsweise kostengünstige Maßnahmen bereits effektive Verbesserungen für die wichtigste wie zugleich selbstverständlich erscheinende Mobilität – das Gehen – erzielt werden können und dass jede*r einen Beitrag dazu leisten kann. Sie ist ab sofort als Printversion bei uns im Online-Shop erhältlich oder kann hier kostenlos als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Fußverkehrs-Projekte unter die Lupe genommen: Best Practice oder Bad Practice?
09.09.2022

Ambitionen, Städte umweltfreundlicher, schöner und fußverkehrsfreundlicher zu gestalten, gibt es seit den letzten Jahren erfreulich viele. Gute Beispiele für fußverkehrsfreundliche Lösungen existieren in Deutschland dagegen noch zu wenige – und einige davon sind vielen Stadtverwaltungen womöglich noch nicht bekannt.
Wie der Fußverkehr strategisch gut gefördert werden kann und welche Maßnahmen möglich sind, um mehr Sicherheit und attraktive Räume für zu Fuß Gehende herzustellen, kann in einzelnen Städten und Gemeinden beispielgebend angeschaut werden. FUSS e.V. hat im Juni 2022 unter der Leitung von Verkehrsplaner Dipl.-Ing. Arndt Schwab und Projektleiter Patrick Riskowsky mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommunaler Verwaltungen und Interessierten aus der Kommunalpolitik eine zweitägige Fachexkursion zu fußverkehrsfreundlichen und diskussionswürdigen Praxisbeispielen durch fünf deutsche Bundesländer unternommen. Angeschaut und diskutiert wurden am ersten Tag Beispiele in Bohmte, Duisburg, Hennef und Brühl sowie am zweiten Tag in Bensheim, Schwetzingen, Speyer und Bad Bergzabern. Einige Eindrücke hat Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar in einem Video festgehalten, welches hier auf Youtube angesehen werden kann. Das Handout zur Fachexkursion kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.
Ziele der Projekte
Mit diesen Projekten möchte der Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. notwendige Grundlagen für eine strategische Förderung des Fußverkehrs auf kommunaler Ebene sammeln und weiterentwickeln. Angestrebt wird eine möglichst zielgruppengenaue Erfassung und Analyse der Bedingungen und Bedürfnisse von Fußgängerinnen und Fußgängern über Umfragen, Fachinterviews sowie Fußverkehrs-Audits und Workshops in ausgesuchten Modellstädten. Ein daraus zu entwickelnder Handlungsleitfaden soll den Städten und Gemeinden durch die Bereitstellung von Praxis-Hinweisen, Erfahrungswerten und Entscheidungshilfen bei der Erstellung einer kommunalen Fußverkehrsstrategie helfen.
Diese Projekte wurden gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.


Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autorinnen und Autoren.
Informationen für Quartiersgeher:innen
Den Fußverkehr in der gesamten Stadt sicher und attraktiv zu machen sowie über den Zustand der Infrastruktur informiert zu sein und diese flächendeckend instand zu halten, stellt für Stadtverwaltungen eine Herausforderung dar. Umso besser ist es, wenn Stadtverwaltungen Unterstützung aus der Bevölkerung erhalten. Im Rahmen des Projekts „Gut gehen lassen“ hat FUSS e.V. erstmals interessierte Bürger:innen geschult und dazu angeleitet, einen Fußverkehrs-Check in ihrem Quartier selbstständig durchzuführen und Missstände sowie Verbesserungsvorschläge zu sammeln.
Hier erfahren Sie mehr:
- Wie werde ich Quartiersgeher:in?
- Was kann ich als Quartiersgeher:in tun?
- Was ist ein Fußverkehrs-Check?
- Wann und wo kann ich als Quartiersgeher:in aktiv werden?
- Wie funktioniert die GehCheck-App und wie kann ich sie nutzen?
- Wie kann ich FUSS e.V. weiter unterstützen?
- Wo finde ich hilfreiches Info-Material?
- Wie kann ich mein Wissen testen?
Wie werde ich Quartiersgeher:in?

Quartiersgeher:innen können grundsätzliche alle werden, die Interesse am Thema haben, und zur Verbesserung der Bedingungen für den Fußverkehr beitragen möchten. FUSS e.V. bot diese Möglichkeit erstmals im Rahmen des Projekts „Gut gehen lassen – Bündnis für den attraktiven Fußverkehr“ an. Das Projekt lief von Mai 2021 bis April 2023 in den fünf Modellstädten Braunschweig, Erfurt, Flensburg, Meißen und Wiesbaden. Da das Projekt abgeschlossen ist, können in den fünf Städten vorerst keine Quartiersgeher:innen mehr betreut werden.
Sollten Sie oder Ihre Kommune Interesse an dem Schulungsprogramm haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit unserem Projektteam auf!
Was kann ich als Quartiersgeher:in tun?
Quartiersgeher:innen erfassen den Zustand der Fußverkehrsinfrastruktur in Ihrem alltäglichen Umfeld – dort, wo Sie häufig zu Fuß unterwegs sind. Sie erfassen Problemstellen, aber auch Qualitäten in der Fußverkehrsinfrastruktur (Straßen, Wege, Plätze, Querungsstellen). Mithilfe der Schulung und den bereitgestellten Materialien werden sie darauf vorbereitet, Fußverkehrs-Checks selbstständig durchzuführen und ihre Hinweise sowie Verbesserungsvorschläge überzeugend gegenüber Behörden und Politik vorzutragen.
Was ist ein Fußverkehrs-Check?

Fußverkehrs-Checks (oder auch -Audits) spielen eine zentrale Rolle bei der Verbesserung des Fußverkehrs. Sie dienen der Bestandsaufnahme der Gegebenheiten, bieten ein Forum für praxisnahe Vor-Ort-Diskussionen und führen mindestens zu punktuellen konkreten Verbesserungsvorschlägen bis hin zu Ansätzen einer systematischen Förderung des Zufußgehens in der Stadt. Es gibt verschiedene Formate von Fußverkehrs-Checks, sie können allein, zu zweit oder als Gruppe durchführt werden. Ein Fußverkehrs-Check kann zunächst auch für ein bestimmtes Thema durchgeführt werden, wie z.B. Sicherheit oder Barrierefreiheit.
Mehr zu Fußverkehrs-Checks gibt es in der unten gelisteten Broschüre zum Herunterladen und auf https://www.fussverkehrs-check.de/.
Wann und wo kann ich als Quartiersgeher:in aktiv werden?
Da das Projekt "Gut gehen lassen" abgeschlossen ist, können zurzeit ohne Auftrag durch Ihre Kommune keine Quartiersgeher:innen von FUSS e.V. geschult werden.
Bei Interesse an dem Schulungsprogramm schreiben Sie uns gerne eine Mail an
Was ist die GehCheck-App und wie kann ich sie nutzen?

Fußverkehrs-Checks können seit Neuestem auch mit unserer GehCheck-App durchgeführt werden, die Nutzung der App ist aber für die Teilnahme als Quartiersgeher:in nicht unbedingt erforderlich. Die App wurde in unserem Auftrag entwickelt, um es Leuten im Alltag zu ermöglichen, leichter Feedback über schlechte und gute Stellen in der Fußverkehrsinfrastruktur zu geben. Die App ist aber genauso gut für gezielte Fußverkehrs-Checks geeignet.
Interessiert? Dann laden Sie sich die GehCheck-App ganz einfach im Appstore (Apple) oder im Playstore (Android) herunter und gehen Sie los! Alle Einträge, die Sie in die App einpfegen, können Sie hier auf einer Karte einsehen, filtern und exportieren, um Ihre Hinweise beispielsweise an die Stadtverwaltung oder Stadtpolitik weiterzugeben.
Wie kann ich FUSS e.V. weiter unterstützen?
Wir freuen uns, wenn Sie gefallen daran gefunden haben, sich für bessere Bedinungen für Zufußgehende einzusetzen. Unterstützen Sie uns mit Ihrem Engagement, die Städte in Deutschland fußgängerfreundlich zu machen. Mehr dazu unter dem Menüpunkt für Gehende.
FUSS e.V. ist ein gemeinnütziger Verein. Wir setzen uns für sicheres und attraktives Zufußgehen in Deutschland ein. Dafür braucht es engagierte Menschen und Geld. Wir freuen uns immer über neue Mitglieder und wären für eine Spende dankbar. Mehr unter www.fuss-ev.de > WIR > Mitgliedschaft Satzung bzw. > Spenden.
Wie kann ich mein Wissen testen?
Wir haben ein Quiz vorbereitet, damit Sie Ihr Wissen zum Thema Fußverkehr auf die Probe stellen können. Die Schwierigkeit der Fragen reicht von "Ist doch logisch!" bis "Woher soll man das wissen?".
Zur Benutzung: Klicken Sie in der Datei "Quiz" die Antworten an, die Sie für richtig halten. Mitunter ist nicht nur eine Antwort je Frage richtig. Nachdem Sie fertig sind, können Sie Ihre Antworten in der Datei "Lösungen" überprüfen und zusammenzählen, wie viele Fragen Sie richtig beantwortet haben. Viel Erfolg!
Nachfolgend haben wir Ihnen eine Reihe an Info-Materialien zusammengestellt, die Sie als Quartiersgeher:in gut gebrauchen können:
1. Wegweiser durch den FUSS-Dschungel
Der Wegweiser beantwortet sämtliche Fragen zum Thema Fußverkehr, die man haben könnte. Er dient vor allem gut als Nachschlagewerk und beinhaltet weiterführende Links, falls man sich in das ein oder andere Thema verteifen möchte. Vertiefende Literatur finden Sie ebenso auf unserer Webseite und bei den kostenlosen Downloads.
2. Info-Broschüre zu Fußverkehrs-Checks (siehe: Was ist ein Fußverkehrs-Check?)
Hier steht alles drin, was es zu Fußverkehrs-Checks zu wissen gibt. Dazu gehört, was die Checks ausmacht, wie sie durchgeführt werden können, welchen Hintergrund sie haben und vieles mehr. Haben Sie Interesse, einen Check durchzuführen? Dann sollten Sie in der Broschüre gelesen haben, um auch einen Überblick über die verschiedenen Methoden zu bekommen.
Diese Kurzfassung der obenstehenden Broschüre ist eine handlichere Version ebenjener, und soll bei der Vorbereitung auf den Fußverkehrs-Check helfen.
3. Themenlisten (Was kann ich mir bei einem Fußverkehrs-Check anschauen?)
Diese Liste mit drei übergreifenden Themen enthält viele Betrachtungspunkte, nach denen man während eines Fußverkehrs-Checks Ausschau halten kann.
Hier sind noch einmal Fragen aufgelistet, die sich ausschließlich auf die Verkehrssicherheit beziehen. Besonders nützlich ist die Liste auch, weil die Fragen nach verschiedenen Verkehrsstellen gelistet sind.
4. Bögen zur Durchführung eines Fußverkehrs-Checks (Wie notiere ich meine Ergebnisse?)
Dieser Bogen kann ausgedruckt und zum Check mitgenommen werden. Hier werden Abschnitte im Gesamten als positiv oder negativ bewertet. Wichtig ist auch jeweils eine kurze Begründung.
Diese Checklisten können ebenfalls ausgedruckt und mitgenommen werden, falls eins der Themen zutrifft. Da sie in der Gestaltung und zum Ausfüllen recht einfach sind, können sie auch sehr gut von lese- und schreibfähigen Kindern ausgefüllt werden.
5. Videos von unserer FUSSverkehrs-Akademie
Einmal im Monat referieren online Expert:innen und Fachleute zu bestimmten Fußverkehrsthemen. Mehr Informationen gibt es auf unserer Webseite. Die Aufnahmen der vergangenen Folgen finden Sie auf unserem Youtube-Kanal. Wir möchten insbesodere auf die vierte Folge hinweisen: Es referierte Patrick Riskowsky zum Thema Fußverkehrs-Checks.
Gut gehen lassen: Fünf Städte für besseren Fußverkehr

Fünf Modellstädte wollen im Projekt „Gut gehen lassen – Bündnis für attraktiven Fußverkehr“ das Zufußgehen fördern. Braunschweig, Erfurt, Flensburg, Meißen und Wiesbaden werden in dem zweijährigen Vorhaben vom Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V. bei der Entwicklung effizienter Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs unterstützt.
Bis Frühjahr 2023 laufen in den fünf Städten Fußverkehrs-Checks, Workshops, Aktionen auf der Straße und Begehungen mit der Kommunalpolitik, sogenannte „Parteiengespräche auf dem Gehweg“. Außerdem sollen ehrenamtliche „Quartiers-Geher:innen“ gefunden werden, die sich in ihrem Stadtteil für bessere Gehwege engagieren. Sie erhalten vom FUSS e.V. eine Schulung, können dann zum Beispiel Fußverkehrs-Checks durchführen sowie der Stadtverwaltung und Kommunalpolitik geeignete Maßnahmen und Argumente vorschlagen.
Das Projekt läuft über zwei Jahre und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und vom Umweltbundesamt gefördert. Zentrales Anliegen ist die stärkere Sensibilisierung der Stadtverwaltungen, der Kommunalpolitik und der Zivilgesellschaft für die Belange der Gehenden. Das Interesse war groß: 30 Städte hatten sich beworben.
FUSS e.V. will gemeinsam mit den Städten die Qualitäten des Fußverkehrs nutzen:
- Klimaschonende Mobilität wird gefördert. 19 Prozent aller Autofahrten sind kürzer als zwei Kilometer (Quelle: Mobilität in Deutschland); viele dieser Wege können auch zu Fuß zurückgelegt werden.
- Gehen ist effizient: Mit wesentlich weniger Fläche und Geld als bei jedem anderen Verkehrsmittel können gute infrastrukturelle Bedingungen geschaffen werden.
- Gehen ist sozial: Es kostet fast nichts, braucht weder Fahrschein noch Führerschein und kann von fast allen Menschen im Alter zwischen einem und über hundert Jahren praktiziert werden.
- Gehen schont Umwelt, Stadt und Menschen: Es macht weder Lärm noch Abgase, es gefährdet selten andere Verkehrsteilnehmer:innen, braucht keinen Parkraum und keine Abstellflächen.
- Fußverkehr belebt den Straßenraum, sorgt für mehr Sicherheit, soziale Interaktion und Kommunikation und fördert nicht zuletzt den Einzelhandel am Weg.
- Gehen ist gesund, fördert die Vertrautheit mit der Umgebung und die Identifikation mit der Stadt.
Über den Projektverlauf und Termine in den einzelnen Städten können sich Interessierte informieren unter: www.fussverkehrsstrategie.de > Modellstädte
Kontakt zur Projektleitung:
Patrick Riskowsky (Projektleiter)
Fachverband Fußverkehr Deutschland FUSS e.V.
Mail:
Tel. 030 492 74 73 (Mo.-Fr. 9-15 Uhr, mit AB)
Pressemitteilung von FUSS e.V.
Fachverband Fußverkehr Deutschland
vom 16.09.2021
Gut gehen lassen – Bündnis für attraktiven Fußverkehr
Das Projekt „Gut gehen lassen – Bündnis für attraktiven Fußverkehr“ wurde vom Mai 2021 bis April 2023 durchgeführt. Es war das bereits dritte Projekt zu kommunalen Fußverkehrsstrategien. Inhaltlich schloss es an die Projekte „Bausteine für Fußverkehrsstrategien“ (2018 - 2020) und „Handlungsleitfaden für Fußverkehrsstrategien“ (2016 - 2018) an, führte diese aber mit der Erprobung neuer Methoden und Module weiter.
Das waren die Module des Projekts:
- Fußverkehr als Qualitätsmerkmal - kommunale Fachtagung und Fußverkehrspreis
- Betreuung von fünf Modellstädten
- Fachexkursion zu fußverkehrsfreundlichen Lösungen
- Anleitung von „Quartiersgeher/innen“ und App-Erprobung
- Unterstützung für die Kommunalpolitik
Bei Fragen und Hinweisen nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Fußverkehr als Qualitätsmerkmal - kommunale Fachtagung und Fußverkehrspreis

Zum ersten Mal wurde der Fußverkehrspreis von FUSS e.V. ausgelobt und die Siegerkommune bei einer kommunalen Tagung im Herbst 2022 gekürt. Der 1. Platz wurde aufgeteilt: Die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel bekam den Preis für ein „bespielbares Quartier“: Straßenumbauten im Stadtteil Ellerbeck / Wellingdorf, die besonders Kindern zugutekommen. In baden-württembergische Gemeinde Pleidelsheim analysierte die Initiative „Ökologisch mobil“ Gefahrenstellen, Brennpunkte und positive Beispiele und entwickelte einen Katalog für besseren Fußverkehr, den die Gemeinde jetzt Stück für Stück umsetzt. Einen Sonderpreis gab es für das „Parklet“-Programm des Berliner Senats: Holzflächen mit Sitzbänken und Grün auf bisherigen Parkplätzen, die das Umfeld verschönern, zum Aufenthalt einladen und damit auch das Gehen im Quartier fördern. Die Siegerprojekte und die weiteren Einreichungen sind hier ausführlich dargestellt.
Betreuung von fünf Modellstädten
Mit dem Projekt wurden fünf Modellstädte zum Einstieg in die strategische Förderung des Fußverkehrs beraten. Der Schwerpunkt liegt darin, Kommunen die Wirksamkeit kleinteiliger Maßnahmen zu verdeutlichen. Hierfür wurde die Broschüre "Mit kleinen Schritten Großes bewirken" erstellt, die Sie hier bestellen oder als PDF herunterladen können.
Für jede Modellstadt wurde ein Maßnahmenprogramm für ein ausgewähltes Untersuchungsgebiet erarbeitet und weitere strategische Handlungsempfehlungen gegeben. Grundlage dessen waren jeweils Gespräche mit der Stadtverwaltung, ein Fußverkehrs-Check, ein Workshop, eine Aktion im öffentlichen Straßenraum sowie ein Diskussionsgespräch beim Gehen mit Kommunalpolitiker/innen (ein sogenanntes „Parteiengespräch auf dem Gehweg“).
Aus 30 Bewerbungen hatte FUSS e.V. für die Teilnahme als Projekt-Modellstadt folgende fünf Kommunen ausgewählt:
- Braunschweig (Niedersachsen)
- Erfurt (Thüringen)
- Flensburg (Schleswig-Holstein)
- Meißen (Sachsen)
- Wiesbaden (Hessen)
Durch Anklicken der Städte-Namen erhalten Sie weitere Informationen zum Projektverlauf in der jeweilige Kommune und können sich dort den Projektbericht inkl. Maßnahmenempfehlungen herunterladen.
Für Fragen wenden Sie sich gerne an das Projektteam.
Fachexkursion zu fußverkehrsfreundlichen und diskussionswürdigen Praxisbeispielen
Ambitionen, Städte umweltfreundlicher, schöner und fußverkehrsfreundlicher zu gestalten, gibt es seit den letzten Jahren erfreulich viele. Gute Beispiele für fußverkehrsfreundliche Lösungen existieren in Deutschland dagegen noch zu wenige – und einige davon sind vielen Stadtverwaltungen womöglich noch nicht bekannt.
Wie der Fußverkehr strategisch gut gefördert werden kann und welche Maßnahmen möglich sind, um mehr Sicherheit und attraktive Räume für zu Fuß Gehende herzustellen, kann in einzelnen Städten und Gemeinden beispielgebend angeschaut werden. FUSS e.V. hatte im Juni 2022 mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommunaler Verwaltungen und Interessierten aus der Kommunalpolitik eine Fachexkursion zu fußverkehrsfreundlichen und diskussionswürdigen Praxisbeispielen im westdeutschen Raum durchgeführt. Die Exkursion wurde geführt von Verkehrsplaner Dipl.-Ing. Arndt Schwab und Projektleiter Patrick Riskowsky.
Angeschaut und diskutiert wurden am ersten Tag Beispiele in Bohmte, Duisburg (s. Foto), Hennef und Brühl sowie am zweiten Tag in Bensheim, Schwetzingen, Speyer und Bad Bergzabern. Einige Eindrücke hat Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar in einem Video festgehalten, welches hier auf Youtube angesehen werden kann. Das Handout zur Fachexkursion kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Anleitung von „Quartiersgeher/innen“ und App-Erprobung
Den Fußverkehr in der gesamten Stadt sicher und attraktiv zu machen und die Infrastruktur flächendeckend instand zu halten stellt für Stadtverwaltungen eine Herausforderung dar. Umso besser ist es, wenn Stadtverwaltungen Unterstützung aus der Zivilgesellschaft erhalten. Im Rahmen des Projekts wurden interessierte Bürgerinnen und Bürger gesucht, die von FUSS e.V. geschult als "Quartiersgeher/innen" einen Fußverkehrs-Check in ihrem Quartier selbstständig durchführen und Missstände sowie Verbesserungsvorschläge sammeln.
Im Auftrag des Umweltbundesamtes hatte FUSS e.V. eine App für Fußverkehrs-Checks entwickeln lassen, die es auch Nicht-Fachleuten und Interessierten ermöglichen soll, ganz einfach und selbstständig Fußverkehrs-Checks durchzuführen und damit Daten zu erheben, die für die Stadtverwaltungen sehr nützlich sein können. Auch fachlich angeleitete Gruppenbegehungen sind mit der App durchführbar. Die App-Einträge sind auf einer digitalen Karte einsehbar. Die GehCheck-App erschien im März 2022 auf dem Markt und wurde auch im Rahmen des Projekts bei Fußverkehrs-Checks erprobt.
Mehr Infos und Materialien für Quartiersgeher:innen finden Sie hier.
Unterstützung für die Kommunalpolitik
Eine wichtige Rolle bei Beschlüssen zur Umsetzung von Maßnahmen und Konzepten spielt die Kommunalpolitik. Um diese auf die Bedeutung des Themas Fußverkehr aufmerksam zu machen und sie dafür zu sensibilisieren, wurden Kommunalpolitiker/innen in jeder der fünf Modellstädte auf eine Begehung aus der Sicht von Zufußgehenden mitgenommen und mit ihnen an einzelnen Punkten in der Stadt über Verbesserungsmöglichkeiten für den Fußverkehr diskutiert. Für das Einbringen wichtiger struktureller Bausteine und Themen in ihren Stadt- oder Gemeinderat hat FUSS e.V. im Rahmen des Projekts entsprechende Vorlagen mit Textbausteinen und Argumentationshilfen für Kommunalpolitiker/innen erstellt.
Kontakt
Projektteam
M.Sc. Patrick Riskowsky
Projektleitung
Dipl.-Ing. Bertram Weisshaar
Moderation und Betreuung der Modellstädte
Dipl.-Ing. Arndt Schwab
Fachexkursion
Bei Fragen oder Hinweise nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf, per Mail an:
oder telefonisch: 030 / 492 74 73 (Mo.-Fr. ca. 9 - 15 Uhr)
Projektzeitraum: 1. Mai 2021 bis 30. April 2023
Förderer
Das Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgte auf Beschluss des Deutschen Bundestages.

